Fallstudie

Terminologie und Übersetzung: Der Lohn der Veränderung

Tetra Pak konnte seine Übersetzungskosten und Lieferzeiten um mehr als die Hälfte reduzieren – und dabei Kohärenz und Qualität verbessern.


Tetra Pak, weltweit führender Anbieter von Verarbeitungs- und Verpackungslösungen für Lebensmittel

„Schützen, was gut ist“ – das ist das Motto von Tetra Pak. Der weltweit tätige Hersteller produziert Komplettsysteme für Verarbeitung, Verpackung und Vertrieb. Der weltweite Verkauf in mehr als 160 Länder, ein Umsatz von über elf Milliarden Euro allein im Jahr 2021 ... das zeigt, wie erfolgreich Tetra Pak diesem Motto gerecht wird.

160

Länder weltweit

+11 Milliarden Euro

Jahresumsatz


Die Herausforderung

Mit Kunden in 160 Ländern scheint der Übersetzungs- und Lokalisierungsbedarf von Tetra Pak schon auf dem ersten Blick klar zu sein – aber der Teufel steckt ja oft im Detail. Etwa in Kundenhandbüchern mit mehr als 1.000 Seiten.

Als Schweden 1993 der Europäischen Union beitrat, stieg der Übersetzungs- und Lokalisierungsbedarf von Tetra Pak sprunghaft an – denn laut Gesetz muss sämtliche technische Dokumentation in die EU-Sprachen übersetzt werden.

Technische Kommunikation kann sehr ins Detail gehen. Das bedarf hundertprozentiger Präzision sowie absolut konsistenter und eindeutiger Terminologie. Die etablierten Prozesse, bei denen jeder Sprachdienstleister (LSP) eigene Translation Memories und Terminologie-Datenbanken für Tetra Pak verwaltete, waren nicht mehr tragbar – weder im Hinblick auf Kosten noch auf Lieferzeiten.

Ich möchte betonen, dass wir Acolad unsere komplette Terminologie übersetzen lassen – in mehr als 30 Sprachen; das Unternehmen war bereits einer unserer bevorzugten Dienstleister, mit ausgezeichneter Expertise und Top-Tools.

Lars-Göran Nilsson
Engineering Capability Expert, Tetra Pak

Die Lösung

  • Ein zentrales, für alle Dienstleister verbindliches, Tetra Pak-eigenes Terminologie-Glossar und Translation Memory (TM)
  • Ein zentraler Terminologie-Übersetzungspartner für optimale Kohärenz
  • Umstieg auf xml-Dateien, damit die Formatierung der Ausgangsdateien erhalten bleibt

Tetra Pak benötigte ein Übersetzungsmanagement-System (TMS) für ein wirtschaftlicheres, effizienteres, leichteres und schnelleres Übersetzungsmanagement technischer Unterlagen: ein System für alle Übersetzungen und alle Dienstleister – zumindest pro Geschäftsbereich. Die Formatierung sollte automatisch aus den Ausgangs- in die übersetzten und lokalisierten Zieldateien übernommen werden.

Das bedeutete den Abschied von FrameMaker. Bis dahin hatte Tetra Pak seinen Dienstleistern das Material so zur Verfügung gestellt – und komplett neue Dateien als Übersetzung zurückerhalten. Ein umständliches Verfahren, das oft eine erneute Formatierung nötig machte. Jetzt werden die Dateien im xml-Format ausgetauscht, so dass Tetra Paks Originalformatierung bei den Übersetzungen automatisch übernommen wird.

Eine verbindliche Quelle – für über 30 Sprachen

Eine konsistente, gut gepflegte und stets aktuelle Terminologie-Datenbank hat Tetra Pak als eine Hauptvoraussetzung für zuverlässige Übersetzungsqualität identifiziert – so Lars-Göran Nilsson, als Engineering Capability Expert für die Förderung der technischen Kommunikation bei Tetra Pak verantwortlich. Er hat die Umstellungen initiiert und treibt sie nun voran.

Tetra Pak brauchte eine zentrale Terminologie-Datenbank als zuverlässige „single source of truth“, die das Unternehmen selbst kontrollieren kann. Inzwischen wird diese von Fodina bereitgestellt, den schwedischen Experten für Terminologie-Management.

Als Nächstes ging es darum, einen zentralen Sprach- und Content-Partner zu finden, der die komplette Terminologie-Übersetzung übernimmt, bindend auch für die anderen Dienstleister – um die einmal etablierte Kohärenz zu erhalten.

Eine Terminologie-Datenbank als „single source of truth“ für alle Sprachen kann ihr volles Potenzial nur in Kombination mit einem Translation Memory entfalten, das mit der gleichen Konsistenz von allen Dienstleistern eingesetzt wird. Daher entschied sich Tetra Pak für ein eigenes Translation Memory (TM) als zentrale Referenz für alle Übersetzungsdienstleister. Diese greifen via Tetra Paks VDI (Virtual Desktop Infrastructure) auf das System zu. „Auch hier haben wir bei der Implementation damals Acolad als Partner ausgewählt“, erinnert sich Nilsson. 

Das Resultat

50 % Einsparung

bei den Übersetzungskosten

Halbierte

Markteinführungszeit

+30

Sprachen

Konsistenter Auftritt

gegenüber Endverbrauchern auf der ganzen Welt

Tetra Pak erhoffte sich vor allem Einsparungen im großen Stil: Finanziell, zeitlich, beim Arbeitsaufwand – und bei den Prozessen. Was wiederum Zeitaufwand und Kosten weiter senkt ... Also legte Tetra Pak die Messlatte von Anfang an hoch: Einsparungen von 50 %, lautete die Vorgabe. Sowohl bei den Kosten als auch bei den Umschlagszeiten. Und das innerhalb von fünf Jahren.

„Das war das Ziel. Aber als wir uns die ersten Ergebnisse nach zwei Jahren anschauten, hatten wir da bereits mehr als das an Kosten gespart. Nach nur zwei Jahren ...“ zeigt sich Nilsson immer noch beeindruckt. Und die Lieferzeiten? „Auch hier waren 50 % in fünf Jahren das Ziel. Und auch das haben wir geschafft. Sogar in kürzerer Zeit“, fährt er fort – und betont in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Umstiegs von unstrukturierten FrameMaker-Dateien auf das XML-Format: „Wir mussten nicht mehr so viel Zeit auf das Layout, das Konvertieren und Erstellen von PDF-Dateien und Ähnlichem verwenden.“

Als das System live ging, wollten wir versuchen, die Kosten innerhalb von fünf Jahren um 50 % zu senken. Das war das Ziel. Aber als wir uns die ersten Ergebnisse nach zwei Jahren anschauten, hatten wir da bereits mehr als das an Kosten gespart. Nach nur zwei Jahren!

Lars-Göran Nilsson
Engineering Capability Expert, Tetra Pak

Aber es gibt noch mehr Vorteile: Dank des zentralen TMS hat Tetra Pak alle Dienstleister und individuellen Konditionen stets im Blick.

Vor allem sorgen das zentrale Translation Memory und das stabile Terminologie-Management für konsistente Übersetzungen: Die englische Terminologie-Datenbank wird von Fodina verwaltet, und für alle Terminologie-Übersetzungen ist Acolad verantwortlich – für alle Dienstleister und Sprachen; derzeit sind dies mehr als 30.

„Terminologie ist hier das Schlüsselwort“, erklärt Nilsson: Die verbesserte Kohärenz führt auch zu einer besseren Wiederverwendbarkeit, und das wiederum senkt Aufwand, Lieferzeiten und Kosten. Und vor allem sorgt dies bei den Endnutzern für die Klarheit, die für jede Anleitung, jedes Handbuch so essenziell ist, sodass derselbe Ausdruck zuverlässig immer dieselbe Benutzerinteraktion beschreibt. 

Die Zukunft

Die Erfolge sind enorm, aber Tetra Pak belässt es nicht dabei. Angesichts der technischen Entwicklungen entsteht bereits eine Wunschliste für die Zukunft: „Die neuen Lösungen werden in der Cloud zu Hause sein. Und natürlich gucken wir ganz genau hin, was sich auf dem Gebiet maschineller Übersetzungen tut! Das sind so aktuelle Diskussionen, die wir führen“, erklärt Nilsson – und stellt gleich eine Prioritätenliste zusammen, worauf es ihm bei einem globalen Sprachdienstleister und Content-Partner ankommt:

  • Stark auf dem Gebiet der Terminologie
  • Hervorragende Probeübersetzungen
  • Stabilität, auch in finanzieller Hinsicht
  • Eine gute Reputation in Sachen Qualität

  • Modernste, skalierbare, cloudfähige Technologie
  • Intelligente Integration maschineller Übersetzungen samt Post-Editing
  • Objektive Beratung, unabhängig von den Plattformen, die der Anbieter selbst bevorzugt integriert

Mehr

Technische Übersetzung hilft Hersteller bei skalierter Marktpräsenz

Top-Spielzeughersteller stärkt weltweit Kundenbindung, Wiedererkennungswert und Ansehen

Wollen Sie wissen, wie sehr sich für Ihre Terminologie- und Übersetzungsprojekte die Veränderung lohnt?

Unser Team berät Sie gern!