Drei Kernfragen zum Thema Video-Lokalisierung
Unsere Experten für Multimedia-Lokalisierung haben Tipps für die erfolgreiche Lokalisierung von Video-Content.
9. Juli 2022 Multimedia
Wie kann ein Unternehmen ein Produkt oder einen Service erfolgreich auf einem neuen Markt einführen? Wie gelingt es, das Produkt oder den Service und seine Merkmale anzupreisen? Hier kommt das Video ins Spiel, eines der derzeit beliebtesten Content-Formate.
Aber wie setzen Sie Videos bei einer internationalen Zielgruppe erfolgreich ein? Wie sieht eine Strategie für mehrsprachigen Video-Content aus? Die Antwort: Video-Lokalisierung. Das sagt Ihnen nichts? Keine Angst, unsere Experten für Multimedia-Lokalisierung haben Tipps für die erfolgreiche Lokalisierung von Videos und anderem Medien-Content.
Wie sieht effektive Video-Lokalisierung aus?
Die Lokalisierung von Videos dient dazu, neue Zielgruppen zu erreichen. Eine erfolgreiche Lokalisierung berücksichtigt Sprache, Kultur und Interessen der Zielgruppe.
Ein lokalisiertes Video für eine neue Zielgruppe erfüllt seinen Zweck genauso gut wie das Ursprungsvideo bei den ersten Zuschauern. Es vermittelt einem neuem Publikum dieselbe Botschaft über das Unternehmen und Produkt wie auf dem Heimmarkt.
Effektive Videolokalisierung benötigt auch Video-SEO, sofern das Video online veröffentlicht werden soll. Ein erfolgreich lokalisiertes Video kann man leicht wiederfinden – seine Daseinsberechtigung besteht nun mal darin, den Zuschauern einen Nutzen zu bieten.
Die Sichtbarkeit auf einem neuen Markt äußert sich im Bekanntheitsgrad des Unternehmens, Produkts oder Services. Je sichtbarer das Video, desto häufiger wird es angesehen. Das bedeutet konkret, dass das Unternehmen mehr Möglichkeiten hat, mögliche Kunden von seinen Produkten oder Services zu überzeugen.
Profi-Tipp: Es ist günstiger und schneller, ein gutes Video zu lokalisieren, als ein komplett neues Video für jede Sprache zu erstellen.
Was ist der Unterschied zwischen Multimedia-Internationalisierung und Multimedia-Lokalisierung?
Idealerweise denkt man schon zu Beginn der Multimedia-Produktion über die Lokalisierung nach.
Die Internationalisierung sollte schon bei der Erarbeitung des Skripts berücksichtigt werden. Bei der Internationalisierung werden noch vor der Produktionsphase die Voraussetzungen für verschiedene Kulturen und Sprachen geprüft.
Ein typisches Multimedia-Lokalisierungsprojekt gliedert sich in mehrere Phasen:
1. Vorproduktion und Videoanalyse
Bei der Lokalisierung von bereits fertiggestellten Videos muss das Video zunächst analysiert werden. Dabei werden alle Materialien zusammengestellt, die lokalisiert werden müssen, also Sprache, Sounds, Untertitel, Caption-Text und Visuals wie Bilder von Menschen, regionale/kulturelle Referenzen usw.
Eine sorgfältige Planung des Video-Lokalisierungsprojekts erleichtert die nachfolgenden Phasen.
Bei der Planung eines Videoprojekts ist die Bestimmung der Zielgruppe und der Kernaussage von entscheidender Bedeutung: An wen richtet sich die Botschaft? Wie soll die Botschaft vermittelt werden? Sobald die Grundidee steht, sollte man eine kurze Zusammenfassung des Videos festhalten.
Danach kann man sich dem Skript widmen: Einzelheiten und Verlauf des Videos, Dialog und Text des Erzählers.
Die Lokalisierungsbedingungen kann man in dieser Phase noch leicht anpassen. Der Zeitpunkt, der Inhalt und die Länge der Erzählung, die im Video angezeigten Texte und die Sichtbarkeit des Erzählers können neben anderen Aspekten festgelegt werden, um die Lokalisierung zu optimieren.
2. Text übersetzen und lokalisieren
Der Text wird in einer einzigen Extradatei gesammelt, um die Übersetzung in die Zielsprache zu erleichtern. Wenn das Video ein Interview enthält, wird es am besten von einem auf audiovisuelle Inhalte spezialisierten Übersetzer übersetzt. Dieser sieht gleich, worauf es ankommt, und kann entscheiden, was man weglassen kann, ohne etwas Wichtiges zu verlieren.
Oft merkt man oft erst nach Fertigstellung eines Videos, dass man gerne auch eine lokalisierte Version hätte. Es kann viel Zeit nach der Produktion des Videos vergehen, bis man sich bewusst wird, dass man auch eine lokalisierte Ausführung benötigt. Zum Glück kann man ein nicht bearbeitetes Originalvideo auch dann noch lokalisieren, wenn es in den Untiefen des Cyberspace verschwunden ist. Auch bearbeitete Videos können somit noch lokalisiert werden.
3. Voiceovers erstellen
Wenn die Übersetzung fertig ist, braucht man einen Erzähler für das Video, falls man sich für eine Off-Stimme oder Synchronisierung entscheidet.
Um sicherzustellen, dass die Botschaft klar und verständlich rüberkommt, sollte der Erzähler ein Muttersprachler sein. Muttersprachler achten auf Details und die richtigen Betonungen, wodurch Missverständnisse vermieden werden können.
4. Ergänzung des lokalisierten Materials (Untertitel, Synchronisierung oder gesprochenes Wort)
Die häufigste Methode, ein Video zu lokalisieren, ist die Untertitelung. Untertitel können sofort nach der Übersetzung hinzugefügt werden.
Es handelt sich oft um die kosteneffektivste Lösung, da weniger verschiedene Projektphasen notwendig sind und man Untertitel relativ leicht bearbeiten kann. Falls bei der Nachbearbeitung klar wird, dass der lokalisierte Text bearbeitet werden muss, ist das kein Problem, denn Text kann man leichter ändern als aufgenommene Sprache. Sprachaufnahmen müssen zur Bearbeitung normalerweise erneut aufgenommen werden.
Nachdem die übersetzten Untertitel ergänzt wurden, kann das Video zusätzlich bearbeitet werden.
Es können auch Bilder, Animationen, Musik oder Soundeffekte hinzugefügt werden, um die Botschaft eindringlicher zu machen. Elemente, die nicht im lokalisierten Video auftauchen sollen, können gelöscht werden. Dazu zählen Bilder und Texte, die in einem anderen Land problematisch sein könnten.
9. Juli 2022 Multimedia
Themenbezogene Artikel