30. Oktober 2024
Gráinne Maycock bei Localization Today: Der humanzentrierte Ansatz von Lia
Gráinne Maycock, Chief Revenue Officer bei Acolad, hat mit Eddie Arrieta im Podcast „Multilingual Localization Today“ das Potenzial von KI erkundet und erklärt, warum Lia ganz neue Ansätze für mehrsprachigen Content eröffnet.
Bei dem Gespräch ging es um Chancen und Herausforderungen in der Branche und welche Zukunftsvisionen Acolad hat. Im Mittelpunkt stand dabei die Rolle von Lia bei der weiteren Entwicklung der KI und warum dieses Tool das Zeug zum Gamechanger hat – nicht nur für Acolad, sondern für die gesamte Sprachdienstleistungsbranche.
Die Rolle von KI bei Acolad
Zunächst berichtete Gráinne Maycock, wie vor vielen Jahren alles mit NMT (Neuronale Maschinelle Übersetzung) begann, wie diese Entwicklung im letzten Jahr rasant an Fahrt aufnahm und wie KI bei Acolad inzwischen in alle Ebenen verwoben ist. Lia ist laut Maycock nicht das Ende, sondern vielmehr der Beginn einer neuen Phase der KI-Entwicklung für Acolad, seine Kunden und die ganze Branche.
Die CRO von Acolad beschrieb Lia als eine Art Plattform, die Zugang zu verschiedenen KI-Lösungen bietet. Sie ermöglicht es Unternehmen, maschinelles Übersetzen, KI, Content- und Multimedia-Lösungen, Dolmetschen und vieles mehr unternehmensweit in die eigenen Prozesse zu integrieren. Lia ist Maycock zufolge eine KI-gestützte Weiterentwicklung bestehender Lösungen und damit eine dynamische und sich kontinuierlich fortentwickelnde Suite, die schon bald durch neue Funktionen erweitert werden wird.
Das sagen die Kunden
Viele Kunden fühlen sich unter Druck, KI-Technologien so schnell wie möglich einzuführen. Dabei sind die Erwartungen hoch: schnellere Durchlaufzeiten, höhere Einsparungen und kleinere Teams. Die meisten sind jedoch kaum in der Lage, diesen Weg der KI-Integration alleine zu gehen. Acolad bietet hier ganz individuelle Unterstützung an, denn Lösungen „von der Stange“ führen selten zum Ziel.
Pilotprogramme und praktische Projekte liefern messbare Ergebnisse, mit denen Acolad die Chancen und Grenzen von KI-Lösungen unter Berücksichtigung der kundenspezifischen Ausgangssituation und des Kontextes transparent macht. Damit präsentiert sich Acolad erneut als zuverlässiger Partner, der Kunden hilft, zuversichtlich den Schritt in die Welt der KI zu gehen. Mayock erklärte, dass Lia als sich kontinuierlich weiterentwickelnde Lösungs-Suite die Chance bietet, KI effizient im gesamten Unternehmen zu implementieren und damit Teams ganz neu zu stärken und Führungskräften den transformativen Impact vor Augen zu führen, den KI entwickeln kann.
KI und Mensch – Hand in Hand
Der CRO von Acolad betonte, dass Linguisten zu den höchstqualifiziertesten Profis in der Branche zählen. Das galt bereits in Zeiten der maschinellen Übersetzung und bleibt auch in der KI-Ära so.
Sie unterstrich die wichtige Rolle der mehr als 200 internen Linguisten bei Acolad auf allen Ebenen, deren Aufgaben sich jetzt weiterentwickeln. Sie fungieren inzwischen als Prompt-Ingenieure, Domain-Experten und Brand-Ambassadors für marketingfokussierte Projekte. Mit dem „Fit-for-purpose“-Ansatz von Acolad können Ressourcen optimal dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bewirken. Bei weniger sensiblen Projekten wird der menschliche Einsatz reduziert, gleichzeitig wird er dort verstärkt, wo KI alleine nicht ausreicht. Das Ziel: höchste Qualität und Präzision bei allen Projekten.
„KI kann ihre Magie dann entfalten, wenn sie korrekt, verantwortungsvoll, ethisch und zielführend eingesetzt wird. Und dafür braucht es den Menschen, denn dieser schafft Mehrwerte und mildert Risiken ab.“ – Gráinne Maycock, CRO
Ändert sich der Bedarf?
Laut Maycock gibt es eine spürbar steigende Nachfrage nach schnellerer maschineller Übersetzung (MÜ) und KI-basierten Lösungen für Dolmetschen und Multimedia, gleichzeitig aber auch deutlich weniger Nachfrage nach traditionellen Dienstleistungen. Doch das liegt nicht an sinkenden Volumina. Im Gegenteil: Diese steigen exponentiell. Vielmehr zeigt sich daran, dass Unternehmen hohe Erwartungen an die kostensenkenden Effekte von KI haben und hoffen, die Ausgaben für Lokalisierung senken zu können. Für Sprachdienstleister ist das herausfordernd, denn sie wollen die geänderten Erwartungen ihrer Kunden erfüllen, müssen aber gleichzeitig ihr eigenes Wachstum im Blick behalten.
Auch die Nachfrage nach verwandten Services ist gewachsen und macht bei Acolad inzwischen 25 % des Umsatzes aus. Erfahrenere Kunden beauftragen datenbezogene Angebote wie die Bereinigung von Translation Memories (TM). Gleichzeitig fließen die bei traditionellen Services erzielten Einsparungen verstärkt in die Qualitätskontrolle. Dies ist besonders wichtig, da KI-generierte Ergebnisse nach wie vor nicht zu 100 % verlässlich sind.
Unsere Vision für die Zukunft
„Etwas, was man in dieser Umbruchphase n unserer Branche schnell übersieht: Das Fundament muss stimmen. Wir müssen die Ziele eines Unternehmens kennen, (…) die Painpoints, (…) ob der Content zu den Zielen einer internationalen Expansion passt. KI ist keine Wunderwaffe, aber KI-gestützte, mit Sachverstand eingesetzte Lösungen helfen Unternehmen dabei, ihre Ziele zu erreichen.“ – Gráinne Maycock, CRO
Beim Gespräch über die Zukunft von Acolad betonte Maycock die Bedeutung der Lia-Plattform als eine Art Wegweiser, der Kunden durch den KI-Dschungel lotsen soll. Lia wurde nicht ausschließlich mit Blick auf Übersetzungen entwickelt, sondern ist vielmehr eine End-to-End-Lösung, die Kunden hilft, Content zu analysieren und zu entscheiden, wo KI sinnvoll eingesetzt werden kann. Dabei werden die Ergebnisse analysiert, um dann das „magische Dreieck“ aus Zeit, Kosten und Qualität zu optimieren.
Acolad möchte Lia weiter ausbauen und mehr und mehr traditionelle Services integrieren, die sich nun durch KI optimieren lassen. Gleichzeitig bleibt die menschliche Expertise aber der Kern jedes Workflows. Von der Qualitäts- und Compliancebewertung bis zum Projektmanagement und der strategischen Planung: Der Mensch bleibt unverzichtbar, vor allem, da mit der KI ressourcenintensive Aufgaben gestrafft und Prozesse effizienter gestaltet werden können.
„Der Mensch bleibt der strategische Kopf, der Architekt, der Visionär und der Kommunikator. KI ist einfach nur ein leistungsstarkes Tool.“ – Gráinne Maycock, CRO
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